Zum Nachdenken

Heute möchte ich hier fünf Cartoons vorstellen. 

Sie haben eins gemeinsam: Sie sind polyvalent, wie das viele Kunstwerke sind. Das heißt, sie vermitteln  keine eindeutige Aussage, sondern lassen verschiedene Interpretationen zu. Ja, sie sollen sogar provozieren, zum Nachdenken anregen, auch zum Widerspruch. Und der Betrachter kann auch überlegen, wie er es anders machen würde, also eine bildnerische Gegenformulierung erfinden. Wenn die Betrachter selber künstlerisch aktiv sind, wäre das ja auch eine Möglichkeit.

 

In der Bildsprache unterscheiden sich diese fünf Cartoons dadurch von früheren, dass sie eine komplexe Situation darstellen, nicht nur zwei Figuren auf weißem Grund zeigen. 

 

Cartoons bestehen ja aus Bild und Text. Das weiß jedes Kind. Diese Selbstverständlichkeit wiederhole ich hier aber, weil ich feststelle, dass die meisten Betrachter, die ich kenne, den Text lesen und darüber nachdenken, dabei aber ganz übersehen, wie das Bild gestaltet ist. Sie beachten weder Mimik noch Gestik der „ulkigen Vögel“, sehen nicht wie sie blicken, wie sie gekleidet sind, welche Gestalt sie haben. 

 

Natürlich gebe ich mir Mühe, die Cartoons so zu gestalten, dass man bei manchen auch Schmunzeln kann – meist erst nach einer Weile. Als Bildwitz sind sie von mir nicht gemeint. Wohl aber soll es auch ein bisschen ein Genuss sein, die Werke anzuschauen. 

 

Nun zum ersten Cartoon: zwei Farbige, Mutter und Kind. 

 

 

Ich habe sie schön gemacht. Und: Man kann sich probehalber mal die Umkehrung vorstellen. Mir gefiel es ein so selbstbewusstes Kind darzustellen, das aufgrund seiner Herkunftssituation (z. B. der Nachfahren der Sklaven im Süden der USA) eigentlich doch ganz anders reagieren und in Erscheinung treten müsste. 

 

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Cartoon Nr. 2: Trauerflor für die SPD. Das ist natürlich eine Übertreibung. Die Figuren verweisen aber auf die Geschichte der Partei bzw. der Arbeiterbewegung. Man beachte ihre Kleidung!

 

 

 

 

Cartoon Nr. 3: Da geht es um Umweltverschmutzung, wie man sehen kann. Ein ernstes Problem in unernster Weise dargestellt.

 

 

 

 

Cartoon Nr. 4: Die Parteienlandschaft – wörtlich genommen. Der Künstler (mit Baskenmütze) sagt Absurdes, das aber durchaus Denkanstoß sein kann.

 

 

 

 

Cartoon Nr. 5 ist sarkastisch angelegt. Der Text würde nicht unbedingt an einen Totalschaden denken lassen.

 

 

Über Reaktionen würde ich mich freuen.

 

Johannes Eucker 

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Kommentare: 3
  • #1

    Dieter (Samstag, 01 August 2020 09:18)

    2 gefällt mir am besten.

  • #2

    Johannes (Montag, 03 August 2020 11:27)

    Lieber Dieter, ich würde natürlich gern wissen, was an diesem Cartoon Dir gefallen hat.

  • #3

    Dieter (Freitag, 07 August 2020 15:44)

    Einfach der Vergleich von extrem unterschiedlichen Größenordnungen, der hier am beispiel von Qualm thematisiert wird.